Die südafrikanische Bürgerinitiative Afriforum feiert in
diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Begonnen hat alles mit einem Bang.
Die anfänglich winzige Organisation war mutig genug, Davids
Kampf mit Goliath aufzunehmen. Sie erfuhr, dass Nestlé in Zimbabwe Milch von
der berüchtigten First Lady Grace Mugabe kauft und dass die Milch von einer
gewaltsam enteigneten und der ersten Dame zugeschanzten Farm kommt. Grace ist
mehr für ihre Luxuseinkaufsfahrten nach
Paris und Singapur bekannt, als für ihr Interesse am Wohlergehen ihres Landes. Ein
Cartoon zeigte sie einmal im Rokokokleid einer Marie Antoinette, wie sie über
ihr in Armut dahin vegetierendes Volk hinweg schaukelt.
Flugs zimmerte Afriforum eine schlichte Internetseite mit
dem Titel nestlebloodmilk.com zusammen. Die Nachricht von der zweifelhaften
Milchquelle ging in die englische Presse. Innerhalb von 24 Stunden hatte Nestlé
75.000 Beschwerdebriefe auf dem Tisch. Noch am selben Abend versprach der CEO
von Nestlé Südafrika Afriforum, keine Milch mehr bei Grace zu kaufen, wenn die
Internetseite geschlossen würde.
So geschah’s. Da sage nochmal jemand, Bürger seien
machtlos.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen