27. April 2016

Keine Milch von Grace



Die südafrikanische Bürgerinitiative Afriforum feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Begonnen hat alles mit einem Bang.

Die anfänglich winzige Organisation war mutig genug, Davids Kampf mit Goliath aufzunehmen. Sie erfuhr, dass Nestlé in Zimbabwe Milch von der berüchtigten First Lady Grace Mugabe kauft und dass die Milch von einer gewaltsam enteigneten und der ersten Dame zugeschanzten Farm kommt. Grace ist mehr für  ihre Luxuseinkaufsfahrten nach Paris und Singapur bekannt, als für ihr Interesse am Wohlergehen ihres Landes. Ein Cartoon zeigte sie einmal im Rokokokleid einer Marie Antoinette, wie sie über ihr in Armut dahin vegetierendes Volk hinweg schaukelt.

Flugs zimmerte Afriforum eine schlichte Internetseite mit dem Titel nestlebloodmilk.com zusammen. Die Nachricht von der zweifelhaften Milchquelle ging in die englische Presse. Innerhalb von 24 Stunden hatte Nestlé 75.000 Beschwerdebriefe auf dem Tisch. Noch am selben Abend versprach der CEO von Nestlé Südafrika Afriforum, keine Milch mehr bei Grace zu kaufen, wenn die Internetseite geschlossen würde. 

So geschah’s. Da sage nochmal jemand, Bürger seien machtlos. 

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