Es ist nicht verboten, sie aufzuessen wie in Indien, im Gegenteil, man
wirft gerne ein paar saftige Stücke Rindfleisch auf den braai (Grill). Doch die südafrikanischen Bauern haben ein
besonderes Verhältnis zum Rind, vor allem wenn sie Zulu oder Xhosa sind.
In der Tradition der Afrikaner nahm das Rind eine Zwischenstellung zwischen
der spirituellen Welt der Ahnen und dem Menschen ein. Als Opfertier wurde es
rituell geschlachtet, und die essbaren Teile wurden nach festgelegtem Ritus unter die Gemeinschaft verteilt. Der Reichtum einer Familie bemaß sich
nach der Zahl
ihrer Rinder. Auch der junge Mandela ist als Hirte mit den
Rindern seines Vaters aufgewachsen. Im Zulureich kam dem König das seltene
weiße Rind zu.
Das einheimische Buckelrind, das Nguni-Rind, mit seiner schönen und
vielfältigen Zeichnung hat seitdem immer wieder Künstler angeregt. Der
Photoband The Abundant Herds. A celebration
oft the Nguni Cattle von Leigh Voigt ist ein Fest für das Auge.
Im Photo
von Daniel Naudé steht ein Nguni Bulle majestätisch im Sand an der Xhosa-Küste
des Ostkaps.
Eine Rinderherde ist Haupthandlungsträger in Sindiwe Magonas 2015
veröffentlichtem Roman Chasing the Tails
of my Father‘ s Cattle. Eine junge Frau erbt die Herde ihres Vaters und
kämpft mit der Tradition, nach der dies Vorrecht nur einem männlichen
Familienmitglied zukommt.
Wie mühelos sich afrikanische Traditionen mit der heutigen Zeit verbinden
lassen, zeigt einmal mehr Modedesigner Laduma Ngxokolos Nguni inspiriertes „Kleid“,
das er im Auftrag der Whiskyfirma für eine Chivas Regal Flasche entworfen hat.
Damit tritt er in die Fußstapfen von Esther Mahlangu, die schon 1991mit der
Bemalung eines BMW im Ndebelestil berühmt wurde. Tradition oblige.
The Abundant Herds
Chasing my Father's Cattle
Xhosa Nguni Bull
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