29. August 2009

Von Singapur lernen ?

La Nacion-Korrespondent Andres Oppenheimer war in Singapur. Dort hat er Unerhörtes erlebt: Schulen, die funktionieren, Schüler, die zu Spitzenleistungen ermuntert werden, eine Wirtschaft, die auf dem Potential ihrer gut ausgebildeten Bürger aufbaut. Was bringt er mit zurück nach Argentinien? Bessere Ausbildung ja, aber bitte nicht so, nicht so konsequent und rigide wie in Singapur, ist sein Fazit. Einmal mehr also eine große Klage und eine halbherzige Schlussfolgerung. Man will das Ergebnis, aber scheut die Anstrengung. Argentinier kennen die Missstände im eigenen Land nur zu gut. Mit der Abhilfe tun sie sich allerdings schwer. Noch gehören sie innerhalb Südamerikas zu den besser Ausgebildeten. Aber wie lange noch, fragt man in den Zeitungen bang. Die ohnehin angesichts vieler Feiertage und langer Ferien wenigen Unterrichtstage an den Schulen werden durch regelmäßige Streikwellen der unterbezahlten und überforderten Lehrer, die sich auf die Unterstützung durch starke Gewerkschaften verlassen können, weiter gemindert. Das aktuelle Schuljahr konnte wegen eines Streiks erst gar nicht pünktlich anfangen. Die Ausstattung der öffentlichen Schulen und der Zustand der Unterrichtsräume und Sanitäreinrichtungen ist oft erbärmlich. Graffiti beschmierte Wände sind normal. So wandern immer mehr Eltern, die es sich leisten können, mit ihren Kindern in private Schulen ab, was die öffentliche Schulbildung noch mehr aushöhlt. Ein Teufelskreis.

Auch ist die Abneigung gegenüber technischen Berufen groß. Berufsschule und Lehre sind unbekannt. Am liebsten wird man Anwalt. Vier Juristen kommen auf einen Ingenieur. Die Rechtsfakultät im Stadtbezirk Palermo ist ein Wahrzeichen von Buenos Aires. Das eindrucksvolle Gebäude im Stil des Historismus mit seinem riesigen Säulenportikus belegt auch baulich, wie wichtig man die Rechtsausbildung nahm und nimmt. Daraus sollte aber nicht der Schluss gezogen werden, dass die Justiz wirklich unabhängig ist. Der Richterwahlausschuss ist fest in der Hand der Kirchneristen. Hohe Richter beklagen sich immer wieder über Pressionen aus der Politik. In Verwaltung, Politik und selbst Wirtschaft wimmelt es jedoch von abogados , von Anwälten. Mehr als 70.000 soll es in Buenos Aires geben, und heute, am 29. August haben sie ihren eigenen Tag, den día del abogado.

Wie der Erziehung aufhelfen, wenn Fußball wichtiger ist als Schule? Gerade wurden 600 Millionen Pesos (ungefähr 110 Millionen Euros) aus dem Staatssäckel für die kostenlose Ausstrahlung von Fußballspielen im Fernsehen abgezweigt. Veranschlagte Mittel für Erziehung und Soziales wurden dagegen gekürzt oder ihre Ausgabe verschoben.

Protestissimo Argentino

Ende der Rückblende auf stille Tage in Siebenbürgen und Szenewechsel zurück nach Buenos Aires, von wo ich in den nächsten Wochen berichten werde.

Ein neues Mediengesetz steht in Argentinien vor der Verabschiedung, das dem Staat, sprich dem regierenden Ehepaar Kirchner – Cristina aktuelle Präsidentin, Nestor Expräsident mit weiterhin entscheidendem Einfluss auf die Regierungspolitik – mehr Kontrolle über die Medien verschaffen wird. Machen die Kirchners doch vor allem die Presse für ihre Wahlschlappe vom Juni verantwortlich. In guter peronistisch-populistischer Tradition regiert man gerne mit der Straße. So intensiviert sich in diesen Tagen der in Buenos Aires geradezu ritualisierte Straßenprotest. Am Donnerstag fand so etwas wie der Welttag der Piquete statt, und ich habe an meiner strategischen Straßenecke wieder einmal einen Logenplatz.

Von links aus der Calle Hipolito Yrigoyen zieht ein Trupp weiß Bekittelter heran. Es ist nicht auszumachen, ob es sich um Schüler oder Krankenhauspersonal handelt, denn die Uniform für Lehrer und Schüler ist in den staatlichen Schulen ein recht unkleidsamer weißer Kittel. Mangels Trommeln machen die Demonstranten mit rhythmischem Klatschen auf sich aufmerksam. Gegen Mittag bekommen sie Verstärkung von Los Pibes / Die Jungen. Das ist wohl eine Jugendorganisation der regierenden Peronisten (PJ), denn ich habe die Pibes sich bei anderer Gelegenheit im Stadtteil La Boca vor dem PJ-Parteilokal sammeln sehen.

Gegen 17.00 schließlich der Höhepunkt des Protesttages. Aus der Avenida de Mayo bewegt sich ein Zug mit Schildern, die ihn als Polo Obrero - ein Sammelbecken von Arbeiterverbänden -
ausweisen, auf das Kongressgebäude zu. Vom mitgeführten Lastwagen mit Lautsprecher herunter skandiert eine Frauenstimme Parolen. Ein Meer von Hellblau und Weiß bietet sich dem Auge aus der Vogelperspektive. Viele haben sich die argentinische Flagge als Mantel um die Schultern gehängt. Schließlich nähert sich bandwurmgleich ein Zug, dessen Teilnehmer die Nationalflagge zwischen sich tragen. Eine schier endlose Flaggenschlange windet sich von der Ecke Avenida de Mayo und Calle Pte. L. Saenz Peña den Platz entlang bis zum Monument vor dem Kongress. Sie hätte gute Chance, in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen zu werden. Bei allen Protestmärschen, selbst von anarchistischen und trotzkistischen Splittergruppen, ist die Nationalflagge dabei. Argentinier beklagen oft, ihre Landsleute hätten nicht genug Nationalgefühl. Die Protestfolklore widerlegt diesen Eindruck. Gegen 19.00 trifft hinten am Kongress ein weiterer Zug ein, aus westlicher Richtung, aus der Avenida Rivadavia. Erst mit Einbruch der Dunkelheit geht dieser Protesttag zu Ende.

Bildnachweis: Piquete-Karikatur: La Nacion, 1.9.2009

28. August 2009

Stille Tage in Siebenbürgen - Landpartie 2

Kirchenburgen-Hopping macht hungrig und durstig. So klopft meine landes- und sprachkundige Tochter einfach an einem Hoftor in Deutsch-Weißkirch. Ihr wird aufgetan. Wir betreten einen der üppig mit Blumen und Weinranken eingewachsenen Höfe, auf die ich schon während der Fahrt sehnsuchtsvolle Blicke geworfen hatte. Die Bauersfrau kommt mit einem hoch beladenen Karton heraus. Große Überraschung: Sie bringt unser (vorbestelltes) Picknick. Gegenüber sehen wir einen der Ziehbrunnen mit dem hohen hölzernen Pumpenschwengel, wie man sie von Puszta-Bildern kennt. Unterwegs hatten wir Frauen an einem Bach Wäsche waschen gesehen. Die Dorfidylle muss wohl vorerst noch ohne fließendes Wasser auskommen.

Nach halbstündiger Fahrt auf Landstraßen und Feldwegen biegen wir bei Malmkrog in einen Park ein und landen vor einem frisch renovierten in gelb und weiß leuchtendem Herrenhaus. Es gehörte früher der Familie Apafi, deren Spuren wir in den Kirchen von Birthälm und Malmkrog begegnet waren. Hier auf einem Steintisch unter alten Bäumen ist der rechte Platz fürs Picknicken. Nur das Getränk fehlt noch. Auch dafür gibt es Abhilfe im Apafi-Anwesen. Vorbei an Wiesen voller Apfelbäume schlendern wir zu einem Schuppen mit Paletten davor. Hier wird der naturtrübe, köstlich säuerliche Apfelsaft hergestellt, den es in Hermannstadt im Restaurant gibt. Der junge Manager will offenbar nicht Rumänisch angesprochen werden. Barsch fordert er uns auf, mit ihm Englisch oder Deutsch zu reden. Sicher ist er bannig stolz darauf, ein Vertreter des Mihai Eminescu Trusts (MET) zu sein. Diese englische NGO hat es sich - mit allerhöchstem Segen von Prinz Charles - zur Aufgabe gesetzt, die gewachsene ländliche Struktur Siebenbürgens zu erhalten. So hilft man, Häuser zu restaurieren und fördert kommerzielle landwirtschaftliche Initiativen nach dem Muster Hilfe zur Selbsthilfe. Namensgeber ist der rumänische Schriftsteller des ausgehenden 19. Jahrhunderts, ein nationalkonservativer Romantiker. Auf Anregung und Anschubfinanzierung des Trusts geht sowohl die Zubereitung von Picknicks für Touristen als auch die Erhaltung alter Apfelsorten zurück. Die Apafi-Villa hat man gekauft und als Gästehaus hergerichtet. In Dörfern wie Deutsch-Weißkirch und Malmkrog hängt an vielen der hübsch hergerichteten Bauernhäuser das Schild des Trusts. Der Apfelsaft-Manager reicht uns an einen Mitarbeiter weiter, der uns herumführt. 30.000 Flaschen können sie in diesem Jahr abfüllen, aus der Ernte von 80 Hektar Apfelbäumen mit alten Sorten wie verschiedenen Renetten, Goldparmänen und Boskop. Im nächsten Jahr sollen es mehr werden. Man habe erst vor einem halben Jahr vom vorigen Manager übernommen und hoffe den Ertrag der teilweise verwilderten Bäume noch verbessern zu können.

Für den Nachmittag steht dank dem Trust und Sophies Findigkeit eine weitere Überraschung auf dem Programm. Zurück in Deutsch-Weißkirch halten wir vor einem zartgrün angestrichenen Gehöft, vor dem ein Pferd mit Fohlen weidet. Bauer Mihai kommt heraus und spannt die Stute Codruta vor einen offenen Holzwagen. Wir steigen ein und los geht’s durch die stille Bauernlandschaft, durch Alleen und über Felder. Das Fohlen läuft mit. Ziel ist in einem Wäldchen nahe beim Dorf die Ziegelei, ein weiteres MET-Projekt. Schon in alter Zeit hat es hier eine Ziegelei gegeben. Nun ist die Handwerkstechnik wiederbelebt worden. Ein wettergegerbter Mittfünfziger mit lebhaften schwarzen Augen empfängt uns und zeigt uns, wie hier Lehmziegel mit einem Holzmodel von Hand hergestellt und in den Kammern des Brennofen gebrannt werden. Wir klettern auf den Ofen und schauen von oben auf die geschichteten Ziegel. 4 Tage müssen sie brennen – währenddessen muss das Holzfeuer ständig unterhalten werden – und einen Tag auskühlen. Ewa 10% ist Ausschuss. 5.000 Ziegel passen in den Ofen. Abnehmer ist hauptsächlich der Trust für seine Bauprojekte. Im Umland ist alles vorhanden, was es braucht, guter Lehmboden und Wassser für die Ziegelherstellung und Holz fürs Brennen. Vom Mai bis zum Oktober arbeitet der Mann mit einem Sohn in der Ziegelei. Im Winter sammeln und verkaufen sie Holz. Die Familie sitzt vor dem Ziegelhaus mit Spitzdach daneben, in dem sie wohnt. Man habe sogar Fernsehen, versichert der Ziegelbrenner. Als er erfährt, dass wir Deutsche sind, sagt er verschmitzt: Die Deutschen sind weggegangen. Jetzt sind wir da. Wir, meint er damit Rumänen oder Roma? Was soll's! Das Ziel des Trusts, in den Dörfern eine lebendige Wirtschafts- und Sozialstruktur zu erhalten und auszubauen, mit Sachsen, Rumänen und Roma, zumindest in Deutsch-Weißkirch und Malmkrog scheint es erreicht zu sein. Wir setzen uns im Dorf noch mit unserem restlichen Picknick unter Bäumen vor Mihais Hof auf eine Bank und genießen das friedliche Bild, mit dem Wasserlauf in der Mitte, der Zeile der pastellfarbenen Gehöfte gegenüber und den Dörflern, die von der Arbeit nach Hause kommen. Vor einem Holztor stapft ein kleines Mädchen mit einer Puppe vorbei, die fast so groß ist wie es selbst. Mihai fährt mit seinem Wagen davon. Hier könnte ich sitzenbleiben und die Zeit verschlafen. Vielleicht würde ich dann wie Rip van Winkle in einem anderen Jahrhundert aufwachen und nichts mehr wiedererkennen.

Unsere letzte Station am Ostrand von Transsilvanien im Szekler-Land ist das Dorf Zabala/ Zabaia bei Covasna. Die ungarischen Höfe prunken mit geschnitzten Holztoren, auch über der Straße gibt es einen Bogen mit Holzschnitzerei. Sommerblumen blühen verschwenderisch an den Wegrainen. Auch hier gib es eine Wehrkirche, aber eine kalvinistische, denn viele Szekler folgten im 16. Jahrhundert dem Genfer Reformator, wohl auch um sich von den lutheranischen Sachsen zu unterscheiden. Wir fahren durchs Dorf bis zu einem altersschwachen Holzgatter, von dem eine Allee ausgeht. Vorbei an einem Teich und einer Pferdekoppel landen wir vor einem fast zwischen Bäumen verborgenen Gebäude. Das ehemalige Maschinenhaus des Landsitzes der ungarischen Adelsfamilie Mikes haben die Nachkommen zu einem hübschen kleinen Landhotel ausgebaut. Alte Holzdielen, ein Salon mit Kamin, geräumige Zimmer in der ersten Etage , sparsam mit antiken Möbeln ausgestattet und mit Blick in den Park, ein schmackhaftes ungarisch angehauchtes Abendessen. Sogar einen geheimen Gang zwischen dem Herrenhaus das gerade renoviert wird und einem weiteren Gästehaus gibt es, in dem die Gäste der Besitzer von ehedem trockenen Fußes ins Schlösschen gelangen konnten. Ein romantischer Abschluss meiner Landpartie durch Siebenbürgen.

Auf dem Rückweg entlang der durch Felder und Wiesen mäandernden Alt/Olt eine allerletzte Station bei Freck/Avrig, schon fast vor den Toren von Hermannstadt, im Park der Sommerresidenz Samuels von Brukenthal. Diese nach Ansicht von Cornelia Feyer, der deutschen Landschaftarchitektin, die über den Park geschrieben hat und sich um seine Wiederherstellung bemüht, bedeutendste barocke Gartenanlage in Südosteuropa schwankt noch zwischen neuem Aufschwung und sichtlicher Vernachlässigung. Es ist wohl auch ein gigantische Aufgabe, das dreiflüglige Herrenhaus und den in Terrassen abfallenden riesigen Garten zu restaurien und zu erhalten. Kommerzielle Nutzung liegt nahe. Von einem Wellness Hotel war die Rede. Aber wäre das im Sinne von Brukenthal, der schon damals den Park öffentlich zugänglich gemacht hatte, fragt Beatrice Ungar. Die Orangerie und eine Blumenrabatte davor sind immerhin schon in Stand gesetzt. Auch einige Blickachsen sind freigelegt. Die Beschließerin, die schon Jahrzehnte dort arbeitet, zeigt uns die Orangerie. Den Saal hat man bereits hergerichtet und vermietet ihn nun für Hochzeiten und andere Veranstaltungen. Gerade erwartet man eine Konferenz von Zeugen Jehovas. Wenn Hermannstädter Honoratioren etwas feiern wollen, haben sie jetzt ein repräsentatives Ambiente zur Verfügung. Das letze Stück Weges auf der Hauptstraße bringen wir ohne Schaden hinter uns und sind recht froh, heil zuhause zu landen. Die neu gewonnene Freiheit schließt bei vielen Rumänen die souveräne Verachtung der Verkehrsregeln ein.

An meinem letzten Tag kaufe ich eine Furcht einflößende Holzmaske mit wildem Haar und Bart aus Schafwolle. Zum Winteraustreiben im Januar werden solche Masken noch alljährlich beim Urzenlauf getragen. Die Basler Fassnacht lässt grüßen. Von lebendigem Brauchtum ist in Hermannstadt viel die Rede. Ende August gibt es ein großes Kunsthandwerk- und Folklore-Festival. Wie weit das noch die Jungen anspricht, kann ich in der kurzen Zeit nicht herausfinden. Jedenfalls scheint das Brauchtum mit dem Rock-Festival und anderen zeitgeistigen Events auf der Piata Mare eine Koexistenz einzugehen. Auf meiner Zeitreise bin ich wieder in der Gegenwart angekommen.

Anmerkung: Treffen mit Siebenbürger Sachsen und Rumänen kann man sich in Berlin, Nürnberg und Heilbronn beim www.siebenbuergen-stammtisch.de . Dort auch mehr Informationen zu Land und Leuten.

Bildnachweise:
Holztür: Copyright Razvan Voiculescu
alle anderen: Mateo Urquijo




27. August 2009

Stille Tage in Siebenbürgen - Landpartie 1

Meine Reise nach Siebenbürgen ist eine Reise in die Stille. Umso mehr als ich aus Buenos Aires komme, einer Stadt, die niemals schläft und ihre ganz eigene Geräuschkulisse hat. Für zwei Tage fahren wir übers Land, durch deutsches, rumänisches und ungarisches Siedlungsgebiet. Besonders im Gebiet der Szekler, dem ungarischen Stamm, dessen Herkunft sich im Dunkel der Geschichte verliert, entfaltet sich bäuerliches Leben, wie wir es nur noch aus Kinderbüchern oder historischen Darstellungen kennen. Am Rande Europas machen wir eine Zeitreise ins 19. und frühe 20. Jahrhundert. Störche nisten auf Kirchtürmen. Hinter den breiten, oft reich geschnitzten Toren der farbenfreudig angestrichenen Bauernhäuser ahnen wir Küchengärten unter Weinlauben. Pferdewagen bringen die Ernte auf holprigen Alleen ins Dorf. Ein Junge treibt eine Gänseschar vor sich her. Das Heu wird von Hand mit der Mistgabel aufgeladen. Am Straßenrand sitzen Frauen und verkaufen Kürtöskalacs, das zylinderförmige, ungarische Gebäck, das am Spieß über Feuer gebacken und dann in Zimt, Kokos ode anderem Süßem gerollt wird, und allerlei Eingemachtes. Eine Gruppe von Romas mit hohen schwarzen Kappen ist mit dem Eselwagen unterwegs.

Eingebettet in diese Bilderbuch-Landschaft sind die Kirchenburgen. Einige der Wehrkirchen Siebenbürgens haben es mit ihrer einmaligen Verbindung von Kirche und schützendem Mauerring auf die Unesco-Liste des Weltkulturerbes gebracht. Der Name Siebenbürgen wird mir hier erst anschaulich. Die sieben Stühle mit ihren Burgen vereinigten sich zu dieser Provinz, der es bis in die Zeit der kommunistischen Herrschaft gelang, eine gewisse kommunale Eigenständigkeit zu bewahren. Die Landwirtschaft war noch in jüngster Zeit in den Nachbarschaften genossenschaftlich organisiert, bis zur gemeinsamen Dorfkasse für Feste und Beerdigungen. In den Kirchenburgen fand die Gemeinde in früheren Jahrhunderten Schutz vor den Türken- und Tatareneinfällen. Eine Karte verzeichnet mehr als 40 noch bestehende Kirchenburgen im Einzugsgebiet von Hermannstadt, Schäßburg und Kronstadt. Unmöglich, auch nur die schönsten in den zwei Tagen anzuschauen. So beschränken wir uns auf eine Auswahl zwischen besonders großen, typischen und kleineren, idyllisch abgelegen Wehrkirchen.

Zum Auftakt eine Unesco-geadelte Kirchenburg: Auf einem Hügel direkt hinter dem Gasthof Sachsenbischof gelegen, ist die Kirche von Biertan/Birthälm ein echtes Schau-ins-Land. Durch einen gedeckten Gang klettert man zur Kirche in ihrem doppelten Mauerring hinauf. Der Innenraum ist voller Schätze aus Hoch- und Spätmittelalter und früher Neuzeit: Aus Wien und Nürnberg kamen die Künstler, die im 15. Jahrhundert den prächtigen Flügelaltar gestalteten. Das Lindenholzschnitzwerk des Chorgestühls ist das Werk einheimischer Bildhauer aus Schäßburg. Eine Rarität das Sakristeiportal mit seiner spätgotischen Sandsteineinfassung und dem ausgeklügelten Schloss auf der Innenseite. Die Steintafel mit lateinischer Inschrift, die man bei Birthälm im Wald fand, belegt, dass es hier schon im 4. Jahrhundert Christen gab.
Anders als Birthälm liegt Malancrav/Malmkrog fast versteckt zwischen üppigem Grün in seinem Mauerrringoval. In der Kirche mischen sich Elemente der Hoch- und Spätgotik, der Renaissance und des Barock zu einem harmonischen Gesamtbild. Besonders schön und gut erhalten die Fresken aus dem 14. und 15. Jahrhundert hinter und über dem gotischen Flügelaltar im Chor. Unter der Sakristei ruhen Mitglieder der Grundherren aus der ungarischen Adelsfamilie Apafi, der wir schon in Birthälm, wo ihr Trauben geschmücktes Wappen den Schlussstein des Chorgewölbes bildet, begegnet waren. Sie sollte später noch eine Überraschung für uns bereithalten.

Weiß leuchten uns Mauern und Türme von Viscri/Deutsch-Weißkirch entgegen, als wir vom Dorf her zur Anhöhe der Kirchenburg aufsteigen. Im Pfarrhaus sprechen wir wegen des Schlüssels vor. Eine Bauersfrau begleitet uns durch den Hain mit Kastanien und Linden am Fuß der Burg und schließt mit großem Schlüssel die Tür auf. Bis hinauf in die Turmspitzen können Schwindelfreie auf schmalen Leitern klettern. In den Kammern des gedeckten inneren Burgrings hat man ein volkskundliches Museum eingerichtet. Von der Decke hängt eine Speckseite, vielleicht als Wegzehrung für Besucher? Mitnichten! Sie demonstriert einen Brauch, der noch bis in die neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts bestand. Im kühlen Wehrgang bewahrten die Bauern der Gemeinde ihren Speck auf. Am Sonntag nach dem Kirchgang schnitt man sich das Stück für die kommende Woche von seiner – nummerierten – Speckseite ab. Der Herr Pfarrer stand daneben und wachte darüber, dass keiner sich heimlich vom Speck des Nachbarn bediente.

Weit vorgeschoben liegt am südöstlichen Rand von Siebenbürgen, im Burzenland, die große Burganlage von Prejmer/Tartlau, eine Gründung des deutschen Ritterordens aus dem 13. Jahrhundert. Wie Birthälm und Deutsch-Weißkirch wurde sie in die Unesco-Liste aufgenommen.Ihre Besonderheit ist die zu einer wahren kleinen Stadt innerhalb der Befestigung ausgebaute 5 Meter hohe und bis zu 14 Meter tiefe Umfassungsmauer. In dieser besonders von kriegerischen Scharmützeln geplagten Grenzlage an einem Pass fand der ganze Ort bei Bedarf in der Wehrkirche Platz und konnte in den rund 300 Kammern der Burg wohnen. Ein ausgeklügeltes System von Gängen über vier Etagen verbindet die Räume. Selbst eine Schule, mit alten Schulbänken, wie aus der Hasenschule möbliert, fand Platz. Über den äußeren Graben führt eine gedeckte steinerne Brücke mit Falltür, deren eiserne Zähne bedrohlich über dem Besucher schweben. Das Städtchen drum herum lässt noch das mittelalterliche Straßenmuster erkennen. Auf einem Dach gegenüber nistet ein Storchenpaar.

Im Kreis Kronstadt ist burgenmäßig überhaupt eine ganze Menge los. Von Weitem sichtbar liegt passend düster auf einer Bergspitze die angebliche Draculaburg Bran, zu deutsch Törzburg. Hier soll Graf Vlad Tepes, der Pfähler, gar nicht gelebt haben. Man konnte ihm die Vampirstory um so leichter andichten, als er schon vom Vater her den Beinamen Draculea hatte, was so viel wie zum Drachenorden gehörig bedeutete. Wir stürzen uns mutig ins Gewühl und finden sogar einen Parkplatz. Vorbei an den Verkaufsbuden mit allem, was das Herz begehrt, von Persianerkappen bis zu Vampir-T-Shirts, windet sich die Kassenschlange. Spanische, englische, französische, rumänische und deutsche Gesprächsfetzen rund herum. Wir kalkulieren, dass wir womöglich eine Stunde brauchen würden, um eine Eintrittskarte für die Burg zu ergattern und verzichten. Trösten können wir uns damit, dass Vlad möglicherweise nie dort war. Das Schloss gehörte zum Bestand von Kronstadt und wurde an die Nachkommen der rumänischen Königsfamilie, einem Zweig der Habsburgs, zurückgegeben, denen die Stadt es 1920 überlassen hatte. Die Royals vermarkten es nun touristisch und wollen es zum Dracula-Museum umgestalten.

Nahebei liegt ausgedehnt und vieltürmig wie eine befestigte Stadt auf einem Bergkegel die weitläufige Burganlage von Rasnov/Rosenau und entschädigt uns für das verpasste Bran-Schloss. Dort klettern wir nun fröhlich herum und werden mit einem herrlichen Ausblick über das waldige Bergland Transsilvaniens belohnt. Burgenliebhaber kommen hier wahrlich auf ihre Kosten. Es gibt eigens einen Lageplan, damit man keinen Winkel versäumt. Auch das erschröckliche Skelett fehlt nicht. Kurz vor dem Ausgang grinst es aus einer glasbedeckten Vertiefung im Boden. Schön gruselig. Unten im Ort Rosenau erholen wir uns vom Burgenerklimmen in einem Gasthaus auf der Holzveranda im Innenhof und probieren rumänische Kuttelnsuppe mit Schmand.

Bildnachweise:
Karte: Hermann Fabini, Cetati Bisericesti in Transilvania. ABF Monumenta. Sibiu 1998
Sakristeitür Birthälm: Die Kirchenburg in Birthälm. Kurze Beschreibung. o.J., o.O
Kirche Malmkrog: Hermann Fabini, Die evangelische Kirche in Malmkrog. Baudenkmäler in Siebenbürgen. H.50. Honterus-Druck Sibiu
Kirche Deutsch-Weißkirch: Hermann und Alida Fabini, Kirchenburgen in Siebenbürgen. Koehler & Amelang. Berlin 1991

Störche, Wehrgang, Schloss Bran: Mateo Urquijo

Stille Tage in Siebenbürgen - Stadtgänge 4





Hermannstadt gilt als das Zentrum der Siebenbürger Sachsen, aber die Stadt ist nur eine unter den Schönen des Landes. Jede hat ihr eigenes Flair. Brasov/Kronstadt ist eleganter, meint Hedda, und Silvia hat es eine Konditorei dort angetan. Größer und lebhafter als Hermannstadt ähnelt Kronstadt, 140 Kilometer östlich, mit seinem alten Rathaus samt Turm am großen Platz Piata Sfatului, den Blumenrabatten und den von Belle Epoque-Häusern gesäumten Avenuen einem verkleinerten Wien. Gegründet wurde es schon im 13. Jahrhundert von deutschen Ordensrittern. Mit 280.000 Einwohnern ist es im Verhältnis zu Hermannstadt eine Großstadt. Salzburg/ Sibiuli/Ocna hatten wir schon auf dem Weg passiert. Der Kurort heißt wie die österreichische Schwester, weil man hier in der Sole baden und für die müden Knochen Erleichterung finden kann.

Am Kronstädter Hauptplatz ist ein riesiger Kran aufgefahren, der für eines der zahlreichen Sommerevents Tribünen aufbaut. Zu einer Seite ragt ein bewaldeter Hügel über dem Platz auf, an dem im Hollywood-Design der Namenszug Brasov prangt. Während man von Hermannstadt weit ins Land guckt, liegt Kronstadt in einem Talkessel. Unter den Sonnenschirmen der Cafés ist fast jeder Platz besetzt. Wir gehen ein paar Straßen weiter zur schwarzen Kirche. Auch hier gotische Strenge und das Gegenüber von Gottes- und Schulhaus wie in Hermannstadt. Neben dem Brukenthal-Gymnasium in Hermannstadt ist das Johannes Honterus-Gymnasium von Kronstadt die wichtigste deutschsprachige Schule Siebenbürgens. In der Kirche, die als größte gotische Kathedrale Südosteuropas ein Touristenmagnet ist, Jubel, Trubel, Heiterkeit, vor allem von rumänischen Ausflüglern. Die Mobiltelefone klingeln, die Kinder spielen, auf den Bänken hält man einen Schwatz. Andachtsvoll dagegen die wenigen Besucher die wir später im Halbdunkel der orthodoxen Kirche an der Piata Sfatului antreffen. Die evangelischen Kirchen werden von den meisten Rumänen wohl eher als Museen, denn als Andachtsstätten empfunden. Sie tragen allerdings mit der Eintrittsgebühr, die in allen Kirchen erhoben wird, obwohl sie weiterhin für Gottesdienste genutzt werden, und den Verkaufständen selbst zu diesem Image bei. Fast wähne ich mich in einer Moschee. Die Wände und Kirchenbänke sind über und über mit türkischen Teppichen behängt, was besonders in der sonstigen Kargheit einer protestantischen Kirche seltsam anmutet. Ich werde den Teppichen noch in vielen Kirchen Siebenbürgens begegnen. Wohlhabende Kaufleute pflegten in früheren Jahrhunderten von Geschäftsreisen in die Türkei Teppiche mitzubringen und sie ihren Gemeinden zu stiften. Wir schlendern durch die Altstadtgassen und flüchten schließlich vor einem Regenguss in die empfohlene Konditorei. Der Kuchen ist vorzüglich, aber die Selbstbedienung und der recht unfreundliche Service lassen keine Wiener Kaffeehaustimmung aufkommen.

Nur kurz halten wir uns im Rothenburg ob der Tauber von Rumänien auf. Das pittoreske Sighisoara/Schäßburg mit seinen steil ansteigenden Gassen, den blumengeschmückten Hutzelhäusern, den Linden bestandenen Plätzen und der Märchenbuch-Burg hoch oben als Krönung mag an einem Frühjahrs- oder Herbsttag reizvoll sein. Jetzt in der hochsommerlichen Ferienzeit platzt es aus allen Nähten. Für Dracula-Fans ist es ein Muss, soll der blutsaugende Graf doch hier geboren sein. Etwas ruhiger wird es in der Klosterkirche. Im 13. Jahrhundert vom Dominikanerorden begonnen, besitzt sie einen Flügelaltar mit einem Gemälde eines Sohnes von Veit Stoss, eines der wenigen Überbleibsel nach einem Brand im 17. Jahrhundert. Mich nehmen vor allem die naiv bemalten Kirchenbänke gefangen. Zunftzeichen verweisen auf die Gewerbe der Kirchenältesten, Bibelsprüche sind wie mit Cartoons illustriert: Aus den Wolken am Himmel kommt die göttliche Hand und leitet den Blinden an einer Schnur. Eine andere hält die Himmelskrone segnend überm Kirchlein. Welche Missstände unter anderem zur Reformation führten, kann man an einem uralten Dokument hinter Glas ablesen. Ein Ablassbrief von der Wende des 13. Jahrhunderts verspricht dem sündigen Käufer Straferlass. In späterer Zeit machte man sich in anderer Weise in der Kirche beliebt. Auch die Schäßburger Klosterkirche ist mit türkischen Teppichen geschmückt. Über den religiösen Hintergrund zumal der Gebetsteppiche, auf denen die Mihrab, die muslimische Gebetsnische, abgebildet ist, sah man großzügig hinweg.

Ganz anders Fogarasch/Fagaras. Diese rumänische Stadt mit dem ungarischen Namen, etwa auf der Mitte zwischen Hermannstadt und Kronstadt, liegt jenseits der Touristenströme. Im weitläufigen Zentrum erhebt sich mächtig die orthodoxe Kathedrale. Die Kuppel ist im Gerüst verborgen. Wird hier neu gebaut oder renoviert? Überall sehen wir orthodoxe Kirchen im Bau, zu viele meint so Mancher. Seit man den Kommunismus abgeschüttelt hat, prosperiert die orthodoxe Kirche und will Zeichen setzen. Wer mag die Riesenbauten füllen? Nur die Älteren gehen regelmäßig in die Kirche, meint Anca. Mitten im Ort, von einem Graben umgeben, steht die Schlossburg mit dicken Mauern und runden Türmen aus dem 17. Jahrhundert, ein Bollwerk in den Türkenkriegen. Allenthalben Wehrtürme, Reste von Stadtmauern, Burgen. Überleben konnten wohl in dem umkämpften Grenzland nur wehrhafte Orte. Am Ortsausgang fahren wir an einer kleinen Kirche ganz aus dunklem Holz vorbei. Sie erinnert an die norwegischen Stabkirchen. Wir haben Zeit, sie zu betrachten, denn eine Kuhherde trottet gemächlich des Wegs. Der Höhenzug der Fagarasberge begleitet uns mit seinen Zipfelmützengipfeln, die aussehen, als wohnte hinter diesen sieben Bergen Schneewittchen, auf der Fahrt nach Hermannstadt zurück.

Bildnachweise:
Malerei in Klosterkirche Schäßburg: Honterus-Druck, Sibiu
Sonnenschirme Kronstadt, orthodoxe Kirche Fagaras: Mateo Urquijo

Stille Tage in Siebenbürgen - Stadtgänge 3


Von unserer Wohnung in der Unterstadt aus sehe ich nicht weit entfernt ein Gebäude mit einer Vielzahl seltsamer Türmchen über dem Häusermeer. Es könnte eine Pagode sein, wäre das nicht in Hermannstadt eher unwahrscheinlich. Das muss das Haus des Roma-Kaisers sein, vermutet Sophie. Von den Roma (Zigeunern) hatte uns Beatrice erzählt. Als sie noch Lehrerin war, hatte sie auch Roma-Schüler, von denen einige die Roma-Sprache Romani sprachen. Rumänien hat eine der größten Roma-Minderheiten in Europa. 2,5 % der knapp 22 Millionen Rumänen sind Roma. Vor allem die Frauen fallen mit ihren langen Zöpfen, dem Goldschmuck und den weiten Blumenröcken ins Auge. Der Kaiser ist inzwischen verschwunden, weiß Beatrice. Er wollte den König, einen anderen Clanchef mit einem ebenso eindrucksvollen Palast, übertrumpfen und machte sich selbst kurzerhand zum Kaiser. Kaiser, König, Bettelmann. Einige Roma sind zu Geld gekommen, aber die meisten sind arm. Ihre alten Gewerbe, die Kesselflickerei, das Pferdefuhrhandwerk, die Tanzmusik, werden immer weniger gebraucht, auch wenn man gelegentlich Pferdewagen mit Zigeunern begegnet, ab und zu an Verkaufsständen mit Kupfergeschirr auf der Landstraße vorbeikommt, und Zigeunermusiker noch bei Hochzeiten aufspielen. Die Tanzbären leben jetzt im Tierpark, mit Vollpension. Als wir uns den Kaiser-Palast anschauen, tritt gerade ein schlanker hochgewachsener Mann aus der Tür und besteigt ein wartendes Taxi. Mit seinem schmalen, dunklen Gesicht und dem glatten, tiefschwarzen Haar könnte man ihm auch in Kalkutta oder Bangalore begegnen. Er belegt sichtbar die Theorie, dass die Roma ursprünglich aus Südasien stammen. An der Ecke spielen ein blonder, blauäugiger rumänischer Junge und ein dunkles Roma-Kind miteinander. Sie wissen wohl noch nichts von den Spannungen, die zwischen Rumänen und Roma immer wieder aufflammen. Das Haus ist bizarr. Auf einem kreuznormalen Steinhaus sitzt ein Wald von Türmchen, Erkern und anderen Ausbuchtungen aus Holz, noch zusätzlich durch ein Gewirr von Kabeln verziert. Die hohe Mauer rund um das Haus und das große Eisentor erlauben keinerlei Einblick in die untere Etage. Desto prominenter ragen die Türme heraus. Kein Wunder, dass ein Architekt dem Roma-Baustil ein ganzes Buch gewidmet hat.

Nahe unserem Haus ist der Markt. Dort hatte ich meine ersten rumänischen Zigeunerinnen gesehen, eine lachende Gruppe junger Frauen, voller Farben und Bewegung. Kaufen Sie, verkaufen sie? Einerlei. Der Markt ist jetzt im Hochsommer überbordend. Zu hohen Bergen sind die grünen Wassermelonen aufgetürmt. Chili und Paprika leuchten in allen Schattierungen von Gelb und Rot. Aus einem Weidenkorb schüttet eine Bauersfrau Blaubeeren auf ihren Verkaufstisch zum Sanddorn, den Brombeeren und den Himbeeren. Die nächste Ecke ist grün-gelb besetzt, von dicken, pickligen Gurken. Hedda legt alles ein, für den Winter, nach alter Art nur mit Salz und Wasser. Es gärt und wird leicht säuerlich. So entsteht das typische rumänische Gemüse. Markt war in Hermannstadt schon immer, wie auf dem Bild von Franz Neuhäuser aus dem 18. Jahrhundert zu sehen.

Rund um die schmucke Altstadt gibt es noch viel Platte, aber die meisten Wohnblöcke sind nicht mehr grau und abgeblättert. Hier ist das Betätigungsfeld von Camille. Die amerikanische Psychologin arbeitet im Auftrag einer amerikanischen Stiftung mit Waisenkindern und jungen Müttern. Begeistert erzählt sie von ihrer Arbeit und mit Wärme von ihren rumänischen Partnern. Sie und Frank, ihr Mann, der seine Ölingenieur-Beratungstätigkeit kurzerhand nach Hermannstadt verlegt hat, leben sichtlich nach den amerikanischen Wahlspruch think positive. Frank hat sogar angefangen, Deutschunterricht zu nehmen, damit er im Bachchor der Kirche richtig mitsingen kann. Als junger Mann hat er eine Zeit lang als Ingenieur in Deutschland geabeitet und damals wohl schon ein wenig fürs Deutsche Feuer gefangen.

An riesigen Einkaufszentren der Vorstadt vorbei – alle großen Ketten sind vertreten: Carrefour, Penny Markt, Real und in dieser Ecke Metro und die rumänische Trident – fahren wir nach Turnisor/Neppendorf. Der Vorort von Hermannstadt hat seine eigene Pfarrei und evangelische Akademie. Das Tagungs- und Konferenzzentrum der Akademie ist nach dem Widerstandskämpfer des 20. Juli Hans Bernd von Haeften benannt, der in Rumänien während des Zweiten Weltkriegs als Diplomat tätig war. Legen Sie unbekümmert um den prasselnden Schutt den Grundstein zu dem zukünftigen Neubau, riet er den verängstigten Menschen im Siebenbürgen des Dritten Reichs und warnte -wohl auch heute noch zeitgemäß - vor einem nur konservatorischen Geist. Auf dem Programm der Casa Haeften steht für September eine Tagung über Migration und Minderheiten im Kontext der EU-Erweiterung.

Bildnachweise:
Kaiserpalast: Mateo Urquijo
Königspalast, historischer Markt, heutiger Markt: Anselm Roth, Stadtführer Hermannstadt/Sibiu. hora-Verlag (2) 2006

26. August 2009

Stille Tage in Siebenbürgen - Stadtgänge 2

Am nächsten Abend gehen wir in die Stadtpfarrkirche zum Kammerkonzert. Der große Kirchenraum ist fast voll. Sachsen mischen sich mit Touristen. Neben mir eine Französin auf Entdeckungsreise durch Rumänien. Hinterher kommt Sophies Nachbarin Hedda noch zu uns, zu herzlichem Plausch über Land und Leute. Die gebürtige Hermannstädter Sächsin singt im Kirchenchor mit und unterrichtet am Kunstgymnasium. Nach Jahren im größeren Cluj-Napoca/Klausenburg rund 175 km nördlich ist sie in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. In Klausenburg war es ihr zu laut und unübersichtlich. Ihr Geburthaus in der Altstadt hat sie verkauft und ist in eine moderne Wohnung in der Unterstadt gezogen. In Hermannstadt lässt es sich gut leben, ist Hedda überzeugt. Keine Hektik und gute Nachbarschaft. In der deutschen Gemeinde kennt jeder jeden, aber auch mit den anderen Rumänen kommt sie gut aus. Das ist wohl nicht immer so. Das Verhältnis ist nicht frei von lang gehegten und gepflegten Animositäten. Bei den Rumänen gelten die Sachsen als hochnäsig und bossy, während diese die rumänischen Landsleute als laut und unzuverlässig empfinden. Der unterschiedliche Glaube, Protestanten die Einen, rumänisch-orthodox die Anderen, tut ein Übriges. Am Rand der Oberstadt dominiert die orthodoxe Kathedrale das Stadtbild, ebenso groß wie die Stadtpfarrkirche und doch so anders. Dort gotisches Aufstreben außen und karge Strenge innen, hier vom Gold der Ikonen durchwirktes geheimnisvolles Dunkel im Innenraum mit byzantinischen Kuppeln und Türmen im äußeren Erscheinungsbild. Irgendwo dazwischen die größte Minderheit in Rumänien, die Ungarn. Knapp hundert Jahre ist es her, dass der Westen Rumäniens der Osten Ungarns war. So fühlen sich viele ungarischstämmige Rumänen, ähnlich wie die Südtiroler in Italien, immer noch ihrem alten Heimatland mehr verbunden als ihrem neuen. Für die Sachsen ist neben Deutschland Österreich ein Bezugspunkt. Hedda will in den Ferien nach Wien fahren, wo ihre Tochter studiert.

Auf der Terrasse des Continentalhotels, eines der erstaunlich vielen großen und modernen Hotels am Rande des Zentrums, die um Touristen und Geschäftsreisende konkurrieren, treffen wir uns mit Silvia Machein. Die Lektorin vermittelt an der Hermannstädter Universität deutsche Sprache, Literatur und Landeskunde mit Engagement und Begeisterung. Mit lebensnahen Themen versucht sie, das Interesse am heutigen Deutschland zu wecken. Erfahrung mit dem ost-westlichen Brückenbau bringt Silvia schon aus ihrer vorherigen Lehrtätigkeit in Litauen mit. Sie kann in Hermannstadt aus einem Reservoir von in deutschen Schulen ausgebildeten Studenten schöpfen. Natürlich studieren nicht alle schöne Literatur. Karriereträchtige Fächer wie Wirtschaftswissenschaften locken.

Nahe der Piata Mare erwartet uns in einem alten Gebäude mit herrlicher Freitreppe und einem großen Saal mit von Säulen getragenen Gewölbedecken Anca Mihulet. Die junge Kunsthistorikerin und Kuratorin an der Galerie für Zeitgenössische Kunst des Brukenthal-Nationalmuseums betreut als Mitarbeiterin der leitenden Kuratorin Liviana Dan jährlich mehr als 15 Ausstellungen aktueller Kunst. Das ist oft ein Spagat zwischen Unterfinanzierung und noch recht traditionellem Kunstverständnis der Hermannstädter Gesellschaft, der aber letztlich immer wieder zu gelingen scheint, wobei deutsche Kulturinstitutionen gelegentlich Hilfestellung leisten. Mit Begeisterung führt Anca uns durch die aktuelle Ausstellung dreier höchst verschiedener rumänischer Künstler. Von verspielt-witzigen Zeichnungen bis zu verstörenden Fotos aus der jüngsten Vergangenheit reicht das Spektrum. Wir sprechen von den vielen schönen alten Häusern und dem reichen Kulturerbe der Stadt. Anca ist es wohl manchmal zuviel an Altem und an Nostalgie. Sie setzt sich für das Neue ein, jedenfalls in der Kunst.

Aus vielen Gesprächen, auch mit in der Wirtschaft Tätigen, ensteht der Eindruck, dass die Strukturen in Verwaltung und Politik noch recht verkrustet sind. Hierarchiedenken und viel Bürokratie sind wohl ein Erbe des alten Regimes. Die Zeit, in der Einzelne nichts zu melden hatten und über alles der Staat oder die Partei entschied, ist nicht lange her. So steckt man auch heute nicht gerne den Kopf heraus und fragt lieber erst einen Vorgesetzten, ehe man selbst eine Entscheidung trifft. Doch erhoben sich auch Hermannstädter Bürger 1989 gegen das Ceausescu-Regime. Man kann noch Einschusslöcher sehen, und 89 Hermannstädter ließen ihr Leben.

Bildnachweis: Sibiu / Hermannstadt. Honterus-Verlag 2006 (Panorama mit orthodoxer Kathedrale)

Stille Tage in Siebenbürgen - Stadtgänge 1

Am Kölner Flughafen höre ich seit langem wieder Rumänisch. Es klingt, als sprächen Italiener Russisch oder Russen Italienisch. Meine so kurze wie erschütternde Begegnung mit dem gerade vom Ceausescu-Albtraum befreiten Bukarest Anfang der neunziger Jahre kommt mir in den Sinn. Flüchtige Bilder vom Grau der vernachlässigten Wohnblöcke, den streunenden Hunden, der Angst machenden Monstrosität der Casa Popurului, den verfallenen Bauten hinter den Fassaden an der Aufmarschstraße zum Volkspalast, steigen auf. Heute nur Ferienheiterkeit und fröhliches Durcheinander heimreisender Rumänen und Sachsen, wie die deutschstämmigen Rumänen Siebenbürgens genannt werden, obwohl sie meist aus dem Rheinland, aus Luxemburg und Franken kamen. Es dauert bis all die Taschen, Tüten und Pakete mit den Einkäufen aus Deutschland in den Ablagen des kleinen Flugzeugs verstaut sind. Blue Air fliegt immerhin mehrmals wöchentlich zwischen Köln oder Stuttgart und Bukarest mit Halt in Sibiu/Hermannstadt hin und her.

Puppenstubenschön und touristisch versiert empfängt mich Hermannstadt. Seit die Stadt 2007 Europäische Kulturhauptstadt war, hat sie sich herausgeputzt. Als unser Disneyland belächelt – und vielleicht beneidet? – man denn auch im raueren Klima Bukarests den Westen des Landes mit seinen Bilderbuchstädtchen und üppigen Bauernhöfen. Hier im Karpatenbogen, im ungarischen und deutschen Siedlungsgebiet, scheint das Habsburger Reich noch nicht ganz vergangen zu sein. In den drei guten Stuben Hermannstadts, dem großen Ring oder Piata Mare, dem kleinen Ring und der Piata Huet, alle durch kurze Gassen und Bogengänge miteinander verbunden, lässt es sich flanieren, einkehren und auf einer der Bänke einen Schwatz halten wie in einem weitläufigen Wohnhaus. Von der Lügenbrücke schaut man hier in der Oberstadt weit ins Land bis zu den Bergen im Hintergrund.

Mein Lieblingsplatz ist die intime Piata Huet. Die spätgotische evangelische Stadtpfarrkirche ragt heraus. Sie dominiert die ganze Altstadt und ist Zentrum für die deutschsprachige Gemeinde. Um die Kirche und die Plätze scharen sich die alten Häuser mit ihren hohen roten Dachhauben mit den typischen Hermannstädter Mansardenfenstern, die wie Schlafaugen aus den Dächern herauslugen. In der Kirche ist ein Gerüst aufgebaut. Die große Orgel wird gerade repariert. Im Chor sind sie alle versammelt, auf ihren steinernen Epitaphen, die Pfarrer, Gemeindevorsteher, Bürgermeister, allen voran der Reformator Johannes Honterus und der protestantische Stadthalter und Vertraute von Maria Theresia, Samuel von Bruckenthal, dessen Palais mit seiner bedeutenden Kunstsammlung zu den Schmuckstücken Hermannstadts gehört. Mehr als 800 Jahre umfasst die Geschichte der deutschstämmigen Einwohner in Siebenbürgen oder Transsilvanien, so die rumänische Bezeichnung der Karpatenprovinz. Ein Ungarnkönig – später gehörte Siebenbürgen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zu Österreich-Ungarn – holte erstmals Mitte des 12. Jahrhunderts deutsche Siedler zu Befestigung des Grenzgebiets gegen die Türkeneinfälle ins Land. Noch im 18. Jahrhundert kamen mit einer Gruppe österreichischer Protestanten neue Einwanderer. Soviel Geschichte, aber man lebt nicht nur in der Vergangenheit. Die steinernen Würdenträger von ehedem teilen sich den Raum mit einer Fotoausstellung zum Kriegsgeschehen im ehemaligen Jugoslawien: In der Wahrheit leben.

Machten die Deutschstämmigen in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg noch fast die Hälfte der Bevölkerung von Hermannstadt aus, sind es jetzt nur noch rund 2.500. In der Zeit des kommunistischen Regimes und mehr noch seit der Eiserne Vorhang fiel, zog es viele ins Gelobte Land, nach Deutschland. In den meisten Kirchen Siebenbürgens, die ich gesehen habe, erinnern Tafeln an Landsleute, die in die Sowjetunion zu Zwangsarbeit deportiert wurden. Dennoch ist der deutsche Einfluss erstaunlich präsent, allemal in den Bauten, aber auch in der Gesellschaft. Nicht nur Sachsen sprechen Deutsch, liebenswert oberdeutsch gefärbt und mit fränkisch rollendem R. Die deutschen Schulen, vor allem das Brukenthal-Gymnasium, gelten als Talentschmieden. So schicken auch nicht- deutschstämmige Rumänen gerne ihre Kinder auf die deutsche Schule. Ähnlich ist es in Brasov/Kronstadt. Das Demokratische Forum der Deutschen Rumäniens stellt seit 2000 mit Klaus Johannis den Bürgermeister Hermannstadts. Seine Beliebtheit bei allen Einwohnern Hermannstadts bescherte dem Sachsen bereits die zweite Amtszeit. Säuberlich unterscheidet man in Siebenbürgen zwischen Sachsen und Bundesdeutschen, so erfahre ich von meiner Tochter. Sophie muss es wissen, denn als Entsandte organisiert sie das Kulturprogramm am Deutschen Kulturzentrum Hermannstadt. Die Bundesdeutschen treten vor allem als Touristen auf und tragen ihr Schärflein zum relativen Wohlstand dieses schönen Landstrichs bei.

Auf eine genaue Prozentzahl will Beatrice Ungar sich nicht festlegen, als wir von den Deutschstämmigen Rumäniens sprechen. Tendenz eher abnehmend. Die Überalterung macht zu schaffen. Vor allem die Jungen gehen weg, und nur wenige Zuwanderer wie die Buchhändler Liana und Jens Kielhorn stehen auf der Aktivseite. So ist die Tätigkeit der Chefredakteurin der Hermannstädter Zeitung eine Arbeit den Berg hinauf. Immerhin gelingt der Balanceakt schon seit 40 Jahren. Neben der deutschen Wochenzeitung Hermannstadts erscheint in Bukarest noch täglich die Allgemeine Deutsche Zeitung. Ab und zu trifft Beatrice sich mit Kollegen von anderen deutschen Auslandszeitungen wie der Windhoeker Allgemeinen Zeitung und dem Argentinischen Tageblatt. Das macht Mut. Der Überlebenskampf deutscher Zeitungen in Osteuropa betitelte die Süddeutsche Zeitung ihre Artikelserie vom Juli 2009. Beatrice Ungar tritt darin als Kronzeugin auf. Wir treffen uns im malerischen Innenhof des Restaurants Max in einem mustergültig renovierten Altstadtgebäude. Leider an einem der letzten Abende. Der Schweizer Finanzier hatte sich wohl zuviel vom Auftrieb versprochen, den Hermannstadt durch die Wahl zur Kulturhauptstadt erfahren würde, und kräftig investiert. Doch die meisten Rumänen können die angesichts der guten Qualität sicher angemessenen, aber eben doch recht hohen Preise bei Max nicht bezahlen. Man hat vorerst noch andere Bedürfnisse als raffiniertes und entsprechend teueres Gourmetessen. Beatrice ist ein wandelndes Geschichtenbuch über Siebenbürgen und seine Menschen. Das spiegelt sich im Katalog ihrer Fotoausstellung Gesichter Siebenbürgens. Sachsen, Rumänen, Ungarn, Roma sind, zumindest in der Fotodokumentation, im friedlichen Miteinander vereint. Mit einem Bein in Deutschland, mit dem anderen in Hermannstadt. Diesen Kompromiss zwischen beiden Ländern hat der abgebildete Neppendorfer Pfarrer im Ruhestand gewählt, wie wohl viele Siebenbürger Sachsen.

Bildnachweise:
Panoramabild, Kirche : Daniel Baltat, Sibiu/Hermannstadt. Honterus-Verlag 2006
Gasse: Anselm Roth, Stadtführer Hermannstadt. hora-Verlag (2)2006
Logo der Hermannstädter Zeitung mit freundlicher Genehmigung von Beatrice Ungar

24. August 2009

Zürück in Buenos Aires


Ich bin wieder an meinem Schreibtisch in Buenos Aires und schaue auf die Plaza del Congreso. Das Parlament, eine kleinere Ausgabe des Kongresses in Washington, ist noch da. Wenn ich näher an meinen Laptop rücke, kann ich die grüne Kuppel mit den klassizistischen Säulen hinter meinem Fensterkreuz verschwinden lassen. An der Freitreppe davor bereiten sich die piqueteros des Tages auf ihren Protestmarsch vor. Redefetzen und Trommelwirbel klingen herüber.

Die Obdachlosen, die sich unterm großen Gummibaum links am Platz häuslich eingerichtet haben, sind noch da. Der bronzene Kondor landet wie immer auf den Schultern Mariano Morenos auf seinem Denkmalsockel, eine besonders bei Hunden beliebte Anlaufstelle. Die blau-weiße Flagge mit der aufgehenden Sonne steht noch auf Halbmast, denn vor zwei Tagen war Todestag von Nationalheld José de San Martin. Wie zuvor winden sich die Schlangen am Teatro Liceo, die nach einer Karte für das Stück "Edith Piaf" anstehen, um die Ecke der Calle Parana. Eine parallele Schlange bewegt sich auf der anderen Strassenseite langsam auf das große Eckgebäude im Belle Epoque-Stil zu, vor dem ich im Kopf des Blogs auf meinem Balkon zu sehen bin. Die peruanischen Gastarbeiter stehen vor ihrem Konsulat an. Ganze Rudel der gelb-schwarzen Taxis warten an der Ampel der Avenida de Mayo. Asthmatische colectivos, die Stadtbusse, schieben sich von links ins Bild.

Der Eindruck wäre unvollständig ohne die typische Geräuschkulisse hier mitten im Zentrum von Buenos Aires: das Heulen der Sirenen einer Feuerwehr, die aus dem nahen Depot losbraust, das Hupen der Autos, die in der Avenida Rivadavia nicht weiterkommen, weil die Protestler die Strasse versperren, der hohe Warnton, wenn ein Auto aus dem Parkplatz an der Calle Hipolito Yrigoyen fährt, das Rascheln der Pappen, die von den cartoneros, den Altpapiersammlern an der Ecke der Calle Pte. Saenz Pena, zerkleinert werden, das Gebell des Rudels von Hunden, die von einem der professionellen Hunde-Sitter ausgeführt werden, das Klimpern der Musik am Kinderkarusell auf dem Spielplatz vorm Springbrunnen. In Buenos Aires hätte Walter Ruttmann seine Sinfonie einer Grossstadt komponieren können.

Drei Wochen bin ich weg gewesen, weg von den kühlen, sonnigen Wintertagen und dem Schweinegrippe-Chaos, das besonders die Capital Federal, Argentiniens Hauptstadt, im Juli und August lahmgelegt hat. Auf Lese- und Besuchsreise in Deutschland und in Rumänien. Davon mehr im nächsten Blogeintrag.