Wilde Locken à la Angela Davis sind nicht mehr in. Jetzt wird geflochten,
und wenn das eigene Haar nicht reicht, verlängert. Jeden Tag sehe ich ein
Defilee der intrikatesten Flechtfrisuren, ob auf der Straße, im Supermarkt oder
im Restaurant. Die kleinen Mädchen fangen mit vielen Zöpfchen, deren bunte Glasperlenenden lustig
um ihre Köpfe wippen, an. Die Teenager tragen die langen Zöpfe zum dicken
Pferdeschwanz gebunden oder die kurzen Knubbel im Schachbrettmuster auf dem
Kopf abgeteilt, um nur einige Varianten zu nennen. Frisöre und Perückenmacher
haben große Konjunktur.
Nun hat eine amerikanische Stylistin und Fotografin das Flechtwerk zur Kunst
erhoben. Shani Crowes' Kreationen sind
derzeit in einer Ausstellung in Chicago zu sehen. Ich bin gespannt, wann die
ersten Repliken dieser aufgetürmten Haarkunst, die in ihrer gewollten
Künstlichkeit ein wenig an die steilen Haartürme der Rokokodamen erinnert, die
Kapstädter Straßenszene erreichen werden.
Shani Crowes
Kopfkunstwerke
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