Was macht ein Sohn, wenn sein Vater oder seine Mutter ein hohes Tier in der
südafrikanischen Politik ist? Das kommt drauf an.
Wenn er Duduzane Zuma heißt und Sohn des Präsidenten Jacob Zuma ist, wird
er reich. Er wird Mitinhaber mehrerer großer Firmen, ein Tenderpreneur. Das ist nicht etwa ein besonders zart besaiteter
Unternehmer, sondern einer, dessen Firma Regierungsausschreibungen für Aufträge oder Anteile an
Unternehmen mittels BEE (Black Economic Empowerment) bekommen. Ein Schelm wer
gleich denkt, da könnte Nepotismus im Spiel sein.
Heißt er aber Paul Maree und ist Sohn der Ministerpräsidentin der Provinz
Westkap, Helen Zille, dann wird er Mathematiklehrer und arbeitet am Centre of
Science and Technology daran, Schülern zu besseren Lernmöglichkeiten in
Mathematik und Naturwissenschaften zu verhelfen. 2014 gründete Paul Maree mit einem Kollegen
das E-Learning Projekt Papervideo. Für Schüler der Jahrgänge 10 bis 12
entwickelt Papervideo Lehr- und Übungsmaterial. Der Pfiff ist, dass jede Übungsfrage
mit einem Video verlinkt ist, in dem ein erfahrener Lehrer den Schüler Schritt
für Schritt durch die Aufgabe und zur Lösung führt. Angesichts der desolaten Unterrichtssituation in vielen Schulen und der
besonders niedrigen Lernerfolge inMathematik und Naturwissenschaften, vor
allem in den Townships, ist das eine große Hilfe. Papervideo soll nicht etwa den Lehrer in der
Klasse ersetzen. Es gibt aber Schülern, die sich Nachhilfe nicht leisten
könnten, einen mit einmaligen Kosten von 200 Rand (12 €) bezahlbaren Tutor an
die Hand, den sie abends mit nach Hause nehmen können.
Bildnachweise:
Die Burger 4.4.2016
Mathematiklehrer
Paul Maree in einer Klasse im Township Kayelitsha
Schüler Aphiwe
Mlungu von der Wynberg Boys‘ High School hat seine Testergebnisse mit Hilfe von
Papervideo von 38 auf 69% verbessern können
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