Nun sind es nur noch gut sieben Wochen. Dann ist es endlich soweit. Der größte und schönste Kulturtempel von Buenos Aires, wenn nicht von ganz Südamerika, das Opernhaus Teatro Colón, an dem schon Caruso gesungen hat, wird wiedereröffnet werden. Jahre lang war es umgebaut worden. Etliche Direktoren wurden verschlissen. Immer wieder gab es Rückschläge und Planungschaos. Jetzt aber wurde ein wichtiger Schritt voran getan. Der prächtige historische Bühnenvorhang, für dessen Erhalt sich kein geringerer als Placido Domingo eingesetzt hatte, wurde, restauriert, wieder aufgehängt. Das war der Nación eine langen Artikel wert, denn was im Teatro Colón passiert, interessiert jeden Porteno. Genüsslich berichtete die Zeitung, 20 Arbeiter seien nötig gewesen, um den Samtvorhang von 1936 zu montieren, dessen beide Teile je 360 m² mäßen und 700 Kilo wögen.
Am 24. Mai, einen Tag vor dem offiziellen Festakt der Regierung zum Jahrestag des Bicentenario, wird die feierliche Wiederöffnung sein, nachdem man die 100 Jahr-Feier des Theaters 2008 wegen der andauernden Umbauquerelen verpasst hatte. Wir erwarten Sie wirbt das Colon seit Wochen mit großen Plakaten überall in der Stadt. Sehen und gesehen werden ist die Devise, über die sich nur ernsthafte Musikkritiker ein wenig mokieren. Alle anderen freuen sich auf das gesellschaftliche Großereignis der Stadt.
Fotos La Nación, 1.4.2010
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