25. Juni 2010

Endlich connected II - Claudias Cyber-Schüler

Im vorigen August hatte ich über die Schule im ebeno malerischen wie abgelegenen Andendorf Iruya berichtet und über die Freude von Schülern und Lehrern, durch Internet nun endlich mit der Welt verbunden zu sein.

Inzwischen hat die Fundación Aprendiendo bajo la Cruz del Sur / Stiftung Lernen unter dem Kreuz des Südens, 85 Schulen in ländlichen Gemeinden mit Computern und dem nötigen Knowhow ausgestattet. In manchen dieser Schulen fehlt es an allem, und viele werden von oft benachteiligten Schülern aus der indigenen Bevölkerung besucht. Mit den Computern bekommen sie nun Zugang zu einem Wissenspool, der ihnen sonst verschlossen bliebe.


Möglich wurde dieser Schritt in die digitale Zukunft für die Schüler der Puna, der Hochebene in den nordwestargentinischen Anden, durch die Tatkraft und den Enthusiasmus einer Frau. Claudia Gómez Costa kam die zündende Idee, als die Grundschullehrerin mit einer behinderten Schülerin arbeitete. Claudia beschaffte für Mili, die nicht mit der Hand schreiben konnte, einen Computer und das Kind blühte auf. So entdeckte Claudia die Technologie als Tor zu neuen Chancen. Mit der eigenen Fortbildung fing sie an. Als erste Cyber-Studentin der Universität Quilmes bei Buenos Aires lernte sie, Unterrichten und neue Technologien zu verbinden. Mit Freunden, Kollegen und Nachbarn gründete sie dann 2004 die Stiftung. Inzwischen kann sie Firmen wie Microsoft, Dell und die argentinische Telefongesellschaft zu ihren Förderern zählen. Die Stiftung stellt nicht nur die Computer in die Schulen, sie sorgt auch dafür, dass Lehrer und Schüler damit umgehen können und dass sie connected bleiben. 200 bis 300 USD im Monat kostet das pro Schule.

Von sich selbst und ihrem Kampf gegen eine ernste Krankheit spricht die Mutter von vier Kindern kaum. Sie lässt lieber ihre Kollegen in den gefördeten Schulen zu Wort kommen. Es ist als gehe der Himmel über uns auf, sagten ihr die Lehrer. Und darin sind so viele neue Möglichkeiten. Kommunikation, nicht mehr isoliert zu sein, die Gesundheit der Schüler verbessern und in Notfällen Hilfe herbeirufen zu können, uns selbst fortzubilden, um unsere Schüler besser ausrüsten zu können.

Wer mehr erfahren oder helfen möchte, denn weiterhin fehlt es an Vielem, schreibe an claudia.gomezcosta@gmail.com

Foto: La Nación, 13.6.2010

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