17. Mai 2010

Ein Tor für die heilige Jungfrau

Die Fußballbegeisterung ist in Argentinien ein Politikum. Regierungschefin Cristina Fernandez de Kirchner gibt viel Geld aus, um das Publikum fußballmäßig bei der Stange zu halten, denn wo es guten Fußball gibt, kann wohl nicht schlecht regiert werden, oder?



In den Stadien ist die Begeisterung allerdings rein männlich. Nur eine Frau wird dort geduldet. Die heilige Jungfrau. Ob sie der gestern obsiegenden Mannschaft des Clubs Argentino zum 1:2 gegen Hurricán verholfen hat? Ihre Fans scheinen davon überzeugt zu sein. Zärtlich blickt einer von ihnen auf die mitgeführte Marienstatue. Und wer hilft Hurricán? Die Heilige Jungfrau kann schließlich nicht überall sein. Nur Cristina Kirchner ist allgegenwärtig und sorgt für Fussball für alle und das gratis. Wer wird sich da noch um solche Nebensächlichkeiten wie Rechtssicherheit, Pressefreiheit und Inflation scheren.


Foto: La Nación, 17.5.2010

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