21. Mai 2010

Aufwasch fürs Bicentenario

In der kleinen Galerie Pasaje 17 an der Passage La Piedad mitten im historischen Viertel Congreso ist was los. Jeden Tag sitzt Esilda, die junge Galeristin, von 17.00 bis 18.00 Uhr im Schaufenster. Mit Verve wäscht und schrubbt sie einen Berg Töpfe und Teller. Derweil kann man in der Galerie selbst alte Lithographien mit Genrebildern aus der heroischen Zeit von Argentinien anschauen. Da schwingen Gauchos das Lasso und die Boledoras, die Wurfkugeln, die das Rind einknicken lassen, ist ein Pferdefuhrwerk mit frischem Fisch zum Markt unterwegs und promenieren die Schönen auf dem paseo.

Warum wäschst Du Geschirr ab? frage ich Esilda. Die Performance ist nicht ohne maliziösen Hintersinn. Limpiar para la patria, fürs Vaterland saubermachen, ist die Devise. Da kommt wohl einiger Schmutz zuammen. Während der zweiwöchigen Aktion wäscht Esilda nur eines nicht: ihre Schürze. Die ist jetzt kurz vor dem entscheidenden Festtag, dem 25. Mai, schon recht fleckig.

Mariana likes this, hat eine junge Passantin im Facebook-Stil an Esildas Fenster geklebt, und eine alte Nachbarin brachte ihren großen Topf vorbei, in dem wohl schon mancher puchero, der deftige Eintopf aus Fleisch, Mais und Gemüse, gekocht worden ist.

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