In der Flut argentinischer Gedenktage ragt er heraus. Der día del maestro am 11. September ist nicht nur Anlass, einmal mehr über das Schulwesen und den Bildungsstand der Schulkinder nachzudenken. Er soll auch ein Freudentag für die geplagten Lehrer sein. So werden besonders verdiente Lehrer von der Kommune ausgezeichnet. Auch ist es Sitte, der Lehrerin oder dem Lehrer ein kleines Geschenk zu bringen.
So weit, so gut. Etwas fragwürdig wird die Sache, wenn sich, wie in diesem Jahr geschehen, die Lehrer beklagen, die Kinder brächten nicht mehr genug Geschenke mit und die Schuld dafür beim Desinteresse der Eltern suchen. Ein Erziehungswesen, das geradezu auf kleine Aufmerksamkeiten zu bauen scheint, stimmt wenig optimistisch. Noch weniger in einer Gesellschaft, in der die persönliche Beziehung zum Vorgesetzten, zum Mann oder der Frau hinter dem Schalter oder wer immer einem eine Gunst erweisen könnte, der Sachorientierung den Rang abläuft und in der das do ut des zum normalen Umgang miteinander gehört. Wäre es nicht vielversprechender, die Schulen so auszustatten und die Lehrer so auszubilden und zu bezahlen, dass ihr Arbeitsumfeld sie auch ohne diese kleinen Gaben der Schüler zufriedenstellt?
16. September 2009
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