12. Februar 2017

Deckengeschichte

Mitten in Südafrika liegt das Bergland Lesotho. 2876 Meter hoch geht die Fahrt auf steiniger, kurvenreicher und steiler Straße vom südafrikanischen Städtchen Underberg hinauf auf den Sani-Pass. Sie ist nur mit dem Jeep zu bewältigen.
Lesotho das heißt Berge, Geröll, magere Weiden. Das trittsichere Pony ist das Haupttransportrmittel der Basotho.
Gegen das raue Klima schützen sie sich mit Decken. Und die erzählen von der Geschichte und vom Leben dieses Bergvolks.

Der Legende nach gab ein Händler dem Basotho-König Moshoeshoe I im 19. Jahrhundert die erste Decke. Dem gefiel sie und so wurde sie zum wichtigsten Bekleidungsstück seiner Untertanen. In ihren Motiven verweben sich geschichtsträchtige mit alltäglichen Motiven. Selbst Königin Victoria kommt vor, war doch England lange Zeit Schutzmacht des Königreichs, das heute eine Republik ist. Die königliche Decke – Seanamarena mit Namen – 
schmücken Maiskolben. Wilde Flammen züngeln über die Malekalabe-Decke.
Die Spiral-Aloe gibt mit ihrer  graphischen Schönheit das Mittelmotiv der Kharetsa-Decke ab.  Und mancher Basotho ist mit seiner Khotso-Decke eine
wandelnde Spielkarte.
Auch Flugzeuge und Herzen fehlen nicht.   


So dekorativ sind die Decken, dass sie die südafrikanische Designerin Thabo Makhetha zu einem modischen Cape inspiriert haben. Also, auf nach Lesotho. Eine Basotho-Decke passt bestimmt noch in den Koffer. Im gut sortierten shop des Tourist Centre in der Hauptstadt Maseru wird man fündig.  

















Bildquelle:  Sunday Times, 29.1.2017,  

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