Das
Schulgebäude der Red River Primary School in Manenberg ist nagelneu, und ebenso
neu ist Schulleiter Everett Poole. Das neue Gebäude wird der Schule helfen,
sich in dem bandenverseuchten Umfeld zu behaupten, hofft er. Jeden Morgen
wünscht er den Eltern in den umliegenden Häusern, und wie er hofft, auch einigen
Bandenmitgliedern, mit dem Megaphon einen guten Tag. Die Schule liegt im Kreuzfeuer der Banden Dixie
Boys, Hard Livings und Clever Kids. Wenn geschossen wird, müussen sich die
Schüler flach auf den Boden legen. Manchmal ist Ruhe, aber dann bricht wieder
ein Bandenkrieg aus. Im vorigen Monat sind 14 Menschen in Manenberg erschossen
worden. Das alte Gebäude hatte Schusslöcher in den Wänden und selbst im Zimmer
der Schulleiterin. Ursula Jacobs ist nach 43 Jahren an der Schule in den Ruhestand
getreten, beratschlagt aber noch mit Everett Poole, was zu tun ist. Sie hatte
die Banden eingeladen, in die Schule zu kommen, aber niemand kam. Heute gibt es mehr Banden in Manenberg, als zu
meinen Anfängen, beklagt sie.
Everett
Poole hat viel Neues vor, Kunstklassen, ein Sportfeld, Handarbeits- und
Werkkurse. Doch viele Wünsche bleiben vorerst unerfüllt: kleinere Klassen statt
der 45-60 Schüler jetzt, mehr Schulpsychologen, mehr Instandhaltungsdienst, mehr freiwillige Helfer.
Viele Schüler sind fürs Lernen nicht vorbereitet. Die Eltern, oft alleinerziehende
Mütter, sind oft selbst noch Kinder. Oft müssen sich die Kinder selbst erziehen. Eine
Gruppe von Freiwilligen hilft den Erstklässlern, die Lücke zwischen zuhause und
Schule zu überbrücken. Erst in der Schule lernen manche, zusammenhängend zu
sprechen, sich zu waschen und richtig zu essen.
Kann
der Kampf der Stadt gegen die Banden überhaupt noch gewonnen werden? Dieser
Frage geht Don Pinnock in seinem Buch Gang
Town nach. Nur langfristig und mit konzertierten Aktionen und
Erstklässler der
Red River Primary School mit ihrer Lehrerin: Rapport, 1.5.2016
Neil Pinnock, Gang
Town
Manenberg-Pistole: Die Burger, 7.5.2016
Manenberg-Pistole: Die Burger, 7.5.2016
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