Wie jedes Jahr war am 21. September - an dem Tag, an dem in Deutschland der Herbst eingeläutet wird - in Buenos Aires Frühlingsanfang. Hatte ich mich in den vergangenen Jahren an der hübschen Sitte erfreut, dass viele Menschen eine Blume am Revers tragen und einander mit Blumensträußen beschenkten, so wurde ich in diesem Jahr mit einer weniger einnehmenden Sitte der hiesigen Frühlingsbräuche bekannt. An diesem Tag ist nämlich schulfrei, und die Jugendlichen ziehen in die Parks, um zu feiern. Das tun sie zunehmend unter Zuhilfenahme von Strömen von Alkohol und unter Hinterlassung von Bergen von Müll. Allein im Rosedal, dem schönen Park im Stadtteil Palermo mit seinen Teichen und Blumenrabatten habe die Müllmänner in den nächsten Tgen mehrere Tonnen von Müll eingesammelt. 20 Tonnen Müll waren der "Ertrag" dieser Frühlingsgefühle im Stadtgebiet, mehr als der gesamte normale Müll dieser 8-Millionen-Einwohner-Metropole in vier Tagen. Auch Messerstechereien waren am Frühlingsanfang an der Tagesordnung
Da denkt man fast, ein normaler Schultag hätte besser getan, zumal kaum ein Schuljahr ohne Streikphase beginnt und gerade in diesem Jahr viele Schulen von Schülern besetzt wurden. Argentinien ist stolz auf seine gut ausgebildeten Menschen, aber wie lange noch?
Fotos: La Nación, 22.9.2010
26. September 2010
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