Was haben die goldgelbe Sojabohne und der Tango gemeinsam? Sie sind beide Goldminen für Argentinien. Bürgermeister Mauricio Macri hat sicher nicht zu romantischen Tango-aficionados gesprochen, sondern zu nüchternen Rechnern, als er vor einigen Tagen erklärte: Für Buenos Aires ist der Tango das, was die Sojabohne für das Land ist: ein Goldesel. Damit spielte der Stadtchef mit schnöder Deutlichkeit auf den einnahmeträchtigen Tango-Boom der letzten Jahre an, der zum Markenzeichen von Buenos Aires schlechthin geworden ist und von der Stadt gezielt gefördert wird. Er hält nicht nur eine Riege von Musikern, Sängern, Tänzern und Varietébühnen in Lohn und Brot, er sorgt auch für eine Tourismusindustrie, die das Stadtsäckel füllt, eben wie die Sojabohne die Schatullen der Zentralregierung. Denn die ölhaltigen Bohnen exportiert Argentinien weltweit bis nach China. Sie haben den Export von Rindfleisch als Haupteinnahmefaktor abgelöst.
Die Sojapreisnotierung wird täglich mit Spannung beobachtet. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch der Tango an der Börse notiert wird.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen