2016 war das Jahr von @mustfall. Alles sollte fallen, das
Standbild von Cecil Rhodes, dem Stifter der Universität Kapstadt, die
Studiengebühren und überhaupt der ganze böse Kolonialismus. Ein Standbild
umzuwerfen hat sich als leichter erwiesen, als im Staatssäckel Geld fürs frei
Studium für alle locker zu machen. Und auch die Wissenschaften haben sich der
Entkolonisierung, was immer man sich darunter vorstellen mag, nicht gefügt. Die
Unzufriedenheit schwelt weiter.
Da können nur die Ahnen helfen. Die University of South
Africa (UNISA) hat ihre jährliche summer school im Januar unter das Zeichen der
Entkolonialisierung gestellt. Sie festigt immer mehr ihren Ruf als Sammelbecken
extremer, antiwestlicher Aktivisten unter den Studenten. So zogen in diesem
Jahr die Ahnen in den Senatssaal der Universität ein. In einer spirituellen
Sitzung haben die Teilnehmer mit ihren Vorfahren tanzend und singend
kommuniziert. Hinaus mit dem Kolonialisten- und hinein mit dem Afrikageist!
Rituale, die man in einer Universität nicht erwarten würde, werfen ein
Schlaglicht auf die zunehmende Radikalisierung eines Teils der südafrikanischen
Jugend.
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