Singapur hat keine Lesekultur, klagt Wayne Chou. Der Chef der Buchhandelskette Popular muss es wissen. Er richtet das jährliche BookFest aus, zusammen mit der China Publishing Group aus Mainland China, das man umwirbt, sind doch 75% der Singapurer in den letzten 200 Jahren von dort zugewandert. Die Messehalle ist gerappelt voll und scheint Chou zu widerlegen. Ganz so schlimm kann es um die Leselust nicht bestellt sein. Davon zeugen nicht nur die Buchhandlsketten mit ihren Verkaufsflächen in glitzernden Einkaufszentren. Auch einige kleinere Buchläden mit ambitioniertem Programm können in dem fünf Millionen Einwohner zählenden Inselstaat überleben. Managerin Sheela ist nach den ersten Monaten ihres Ladens Littered With Books mit dem Verkauf zufrieden. Ihre Bücherstube in einem alten chinesischen Shophouse lädt zum Schmökern ein.
Schmal sind überall die Regale mit Literatur aus Singapur. Die Verkehrssprache der früheren britischen Kolonie ist Englisch, das sich gesprochen mit den chinesischen Dialekten der Einwanderer und dem Malaiisch der örtlichen Minderheit zum Singlish verbindet. So wird der Buchmarkt von anglo-amerikanischer Literatur beherrscht. Doch gibt es eine lebendige lokale Literaturszene in englischer Sprache. Sie wird staatlich gefördert. Im kompetitiven öffentlichen Leben Singapurs ist es für die Autoren nicht leicht, sich eine kritische Stimme zu bewahren. Vor allem Kurzgeschichte und Drama haben aber ihren Platz als eigenständige literarische Ausdrucksformen in Singapur gefunden....
Lesen Sie mehr über Novelle, Satire, Krimi und Co. von der asiatischen Insel unter http://www.litprom.de/literaturnachrichten.html , Nr. 108, S.37.
Foto: Littered With Books
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