29. Oktober 2009

Día del Café


Beinahe hätte ich ihn verpasst, doch nach fast vier Wochen Perureise, über die ich noch berichten werde, kam ich vorgestern noch rechtzeitig zurück, um am diesjährigen Día del Café teilzunehmen.

Nach dem Tag des Anwalts und dem des Lehrers, ist der Tag, an dem Buenos Aires seine einzigartige Café-Kultur feiert, eine vergnügliche Abwechslung. Alle Traditionscafés im Stadtzentrum bieten etwas Besonderes, und ich habe die Qual der Wahl. Allein in meiner Straße, der Avenida de Mayo, ringen drei besonders pittoreske Kaffeehäuser um Aufmerksamkeit. Soll ich vor dem jungendstilschönen Café Tortoni Schlange stehen, um zwei Tassen cafecito zum Preis von einer zu ergattern oder lieber im Billardcafé Los 36 Billares bei mir schräg gegenüber eine Tangoshow ansehen? Ich entscheide mich schließlich für das Café Iberia, das zwar im Ambiente kaum noch etwas von seiner Vergangenheit als Treffpunkt spanischer Antifaschisten ahnen lässt, sich aber heute mit einem Flamencoabend ganz spanisch gibt.

Alle Cafés sind proppenvoll, und das beileibe nicht nur mit Touristen. Wohl jeder Porteño hat sein besonderes Stammcafé, in das er mindestens einmal am Tag für einen kurzen Schwarzen einkehrt. Diese Institution des Stadtlebens von Buenos Aires verdankt sich den italienischen Einwanderern, und so ist der Kaffee immer vorzüglich, stark, aromatisch und heiß.

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