30. April 2016

Vom Saulus zum Paulus



Savatori Southgate (s. Blogeintrag vom 27.3.2016) steht nicht allein. Auch Vuyo Nyabaza hat es geschafft, das Gangstermilieu hinter sich zu lassen. Ich war berüchtigt, sagt er, ich habe Geldtransporte überfallen, aber Gott hat mich gerettet.  In Nyanga hat er vor ein paar Tagen einen Demonstrationszug gegen Gewalt angeführt, nachdem vier Menschen am selben Tag in dem Township erschossen worden waren.  Die meisten Protestierer gehören der Baptistenkirche an.

So auch der gewandelte Yuyo Nyabaza. Er ist Laienprediger geworden und präsentiert im Community-Radio das Programm Reue, in dem er Menschen wie ihn ermutigt, vom Gangstertum loszukommen.  





Exgangster Yuyo Nyanga führt den Protestmarsch an: Cape Argus, 24.4.2016

29. April 2016

Schulgarten afrikanisch



In den Cape Flats kommen die Kinder oft hungrig in die Schule. Da ist das warme Mitttagessen, das sie bekommen, für viele die einzige richtige Mahlzeit am Tag. Doch es reicht oft nicht hin und nicht her. Nicht so in der Cavalleria Schule in Scottsdene. Die Schule hat zusammen mit den Kindern einen Schulgarten angelegt, auf dem Gemüse, Früchte  und Kräuter angebaut werden. Nun ist immer genug frisches Gemüse für die 600 eigenen Schüler da und die Schule kann sogar noch für andere abgeben. Das alles auf 50 qm Anbaufläche.


Stolz und Freude über die eigenen Erfolge bedeutet der Schulgarten für die mithelfenden Schüler. Manche haben schon zu hause ihr eigenes Gemüsegärtchen angelegt. Da sind so viele gute, gesunde Sachen zu essen und wir lernen auch etwas übers Gärtnern. Ich habe gelernt, die Pflanzen zu gießen und dass sie Sonnenlicht brauchen, um zu wachsen, sagt Liyabona Rafuza.

Lekeesha Maarman hilft im Schulgarten: Die Bürger, 23.4.2016

28. April 2016

Schulgarten afrikanisch



In den Cape Flats kommen die Kinder oft hungrig in die Schule. Da ist das warme Mitttagessen, das sie bekommen, für viele die einzige richtige Mahlzeit am Tag. Doch es reicht oft nicht hin und nicht her. Nicht so in der Cavalleria Schule in Scottsdene. Die Schule hat zusammen mit den Kindern einen Schulgarten angelegt, auf dem Gemüse, Früchte  und Kräuter angebaut werden. Nun ist immer genug frisches Gemüse für die 600 eigenen Schüler da, und die Schule kann sogar noch für andere abgeben. Das alles auf 50 qm Anbaufläche. 

Stolz und Freude über die eigenen Erfolge bedeutet der Schulgarten für die mithelfenden Schüler. Manche haben schon zu hause ihr eigenes Gemüsegärtchen angelegt. Da sind so viele gute, gesunde Sachen zu essen und wir lernen auch etwas übers Gärtnern. Ich habe gelernt, die Pflanzen zu gießen und dass sie Sonnenlicht brauchen, um zu wachsen, sagt Liyabona Rafuza.




Lekeesha Maarman hilft im Schulgarten: Die Burger, 23.4.2016

27. April 2016

Keine Milch von Grace



Die südafrikanische Bürgerinitiative Afriforum feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Begonnen hat alles mit einem Bang.

Die anfänglich winzige Organisation war mutig genug, Davids Kampf mit Goliath aufzunehmen. Sie erfuhr, dass Nestlé in Zimbabwe Milch von der berüchtigten First Lady Grace Mugabe kauft und dass die Milch von einer gewaltsam enteigneten und der ersten Dame zugeschanzten Farm kommt. Grace ist mehr für  ihre Luxuseinkaufsfahrten nach Paris und Singapur bekannt, als für ihr Interesse am Wohlergehen ihres Landes. Ein Cartoon zeigte sie einmal im Rokokokleid einer Marie Antoinette, wie sie über ihr in Armut dahin vegetierendes Volk hinweg schaukelt.

Flugs zimmerte Afriforum eine schlichte Internetseite mit dem Titel nestlebloodmilk.com zusammen. Die Nachricht von der zweifelhaften Milchquelle ging in die englische Presse. Innerhalb von 24 Stunden hatte Nestlé 75.000 Beschwerdebriefe auf dem Tisch. Noch am selben Abend versprach der CEO von Nestlé Südafrika Afriforum, keine Milch mehr bei Grace zu kaufen, wenn die Internetseite geschlossen würde. 

So geschah’s. Da sage nochmal jemand, Bürger seien machtlos. 

26. April 2016

Kapstädter Erfolgsgeschichten 2



Eine südafrikanische Freundin erzählte mir, als sie das erste Mal in Europa war und sagte, sie komme aus Südafrika, entgegnete man ihr, das könne nicht sein, denn sie sei ja nicht schwarz. Rund 10% der südafrikanischen Bevölkerung sind jedoch weiß, und viele haben eine Familiengeschichte, die über mehrere 

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 Hundert Jahre am Kap zurückreicht. Alle waren in der Apartheidzeit privilegiert, aber durchaus nicht alle waren wohlhabend. Die Familie von Verfassungsrichter Edwin Cameron war so arm, dass er und seine Schwester zeitweilig in einem Kinderheim leben mussten, und er nur dank der milden Gabe eines Wohltäters eine gute Schule besuchen konnte.


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Vermutlich hatten Gwen & Gawie eine weniger prekäre Kindheit. Eine Erfolgsgeschichte ist ihr Leben und Arbeiten aber auch. Architekt Gabriel (Gawie) Fagan ist fast so alt und noch immer tätig wie vor einigen Jahren der inzwischen verstorbene, berühmte brasilianische Architekt Oscar Niemeyer. Gawie hat keine ganz neue Stadt gebaut wie Niemeyer, aber er hat das Bild des modernen Kapstadts wesentlich geprägt und gleichzeitig für den Erhalt des historischen Bauerbes in Kapstadt und in der Kapprovinz gesorgt. So hat er die kapholländischen Häuser des Städtchens Tulbagh, die nach einem Erdbeben 1969 völlig zerstört waren, wieder aufgebaut, und Tulbagh ist heute ein historisches Bilderbuch. Um seine verstreuten Bauten auf dem platten Land von oben sehen zu können, hat er fliegen gelernt. Der 90jährige möchte 100 werden, denn er hat noch soviel vor. Das Großprojekt eines 19 Etagen hohen Glasturms in der Kapstädter City Bowl muss mindestens noch fertig werden.   


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Gwen, wie ihr Mann unlängst 90 geworden, Ärztin und Landbauarchitektin, wurde die Rosenspezialistin Südafrikas. Ihr Buch Die Rosen vom Kap der Guten Hoffnung wurde zum Referenzwerk für öffentliche Parks und Gärten, in denen historische Rosen bewahrt werden.  Jeden Tag arbeiten beide noch in ihrem Büro, nur von einer  Mittagspause im Kapstädter Segelclub unterbrochen. Von hier ging und geht die Regatta Cape to Rio los, und Gawie war mehr als einmal dabei, zuletzt mit 80.  

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Bilder:

Gawie & Gwen in ihrem modernen Haus 
Die Kerkstraat in Tulbagh                                                                                                                                                                         Der Glasturm des geplanten BreeBloem-Konplexes
Gwens Rosenbuch